NSTTTZRWHRKRFTZRSTZNG

Die Galerie Marek Kralewski heißt ab sofort NSTTTZRWHRKRFTZRSTZNG. Warum dieser unaussprechliche Name? Warum kann nicht alles bleiben wie es ist? Warum nicht weiter machen als ob nichts ist? Oder sich gar einverstanden erklären? Stillschweigend? Eine Neuorientierung findet in der deutschen Gesellschaft statt. "Wir haben einen Moment der Fatigue erreicht", so die ersten Warnungen, denen nun neue motivierende Aufrufe folgen: "Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte" hin zu "Wir müssen kriegstüchtig werden". Selbst die, die damals den Kriegsdienst verweigert haben, stimmen mit ein in dem neuen Chor, der die Alternativlosigkeit des Krieges besingt. Das Undenkbare wird verkündet und akzeptiert. Doch die Gefahr eines Krieges in Europa ist nicht hypothetisch, der Krieg ist real. Jeden Tag und auch jetzt sterben in Europa Menschen an den Folgen eines Krieges, der uns 200% Gewinne an den Aktienmärkten garantiert. Warum nicht weiter machen als ob nichts ist? Warum nicht länger schweigen? Weil es für mich unerträglich ist.

Karl Kraus hat folgendes in der Zeitschrift Die Fackel vom Mai 1918 geschrieben, da tobte der I. Weltkrieg schon seit vier Jahren: Kriegsmüde – das ist das dümmste von allen Worten, die die Zeit hat. Kriegsmüde sein, das heißt müde sein des Mordes, müde des Raubes, müde der Lüge, müde der Dummheit, müde des  Hungers, müde der Krankheit, müde des Schmutzes, müde des Chaos. War man je zu all dem frisch und munter? … Kriegsmüde hat man immer zu sein, das heißt nicht nachdem, sondern ehe man den Krieg begonnen hat. Staaten, die im vierten Jahr der Kriegführung kriegsmüde sind, haben nichts besseres verdient als – durchhalten!

Was hat das mit der Kunst zu tun? Kunst hat die Macht, der Angst, dem daraus resultierenden Hass und dem alles zerstörenden Krieg ihre schöpferische Energie entgegen zu stellen und mittels ihrer transformativen Kraft Neue Bilder zu erschaffen, die das alte überkommene Denken ablösen. Arbeit mit der Kunst ist Arbeit am Frieden und in letzter Konsequenz sind alle Kunstgalerien Institute zur Wehrkraftzersetzung.

– Marek Kralewski, November 2023

Die Kunstgalerie wurde ursprünglich 2012 als Galerie Marek Kralewski in Freiburg i. Br. gegründet und zeigt in wechselnden Ausstellungen zeitgenössische Positionen der Kunst regionaler und internationaler Künstler. Der Schwerpunkt der Galerie liegt in themenspezifischen Ausstellungen und konzeptuellen Raumsituationen.

Begleitend zum Ausstellungsprogramm werden im Verlag des Instituts Kunstkataloge und Kunstbücher publiziert, sowie im Rahmen von Ausstellungen Editionen produziert. Die Galerie vertrat ihr Programm auf Kunstmessen. Artikel und Rezensionen anlässlich von Ausstellungen befinden sich im Pressespiegel.

Die Galerie ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler sowie in der Freiburger Interessengemeinschaft kunst-in-freiburg.